Dein Tod ist mein Tod

Als du dich hinlegtest zum letzten Mal
und du zerfressen wurdest vom Krieg in deiner Brust und der Furcht.
Als wir bei dir sassen und du in Wut schwammst,
Zorn sprachst und Hoffnung meintest,
dich hineinbegeben musstest in dein schwerstes Gefecht, [eeee]
dich in Harnisch warfst und einhülltest in den letzten Mut,
der dir blieb.
Als dir der Sinn zerfiel und du um Würde rangst, schwankend am Abgrund,
dich schämtest des zerzausten Haares und der schütteren Gestalt.

Als du allein wurdest und einzig und selbst,
die Furcht auf dich einschlug und dich klein machte,
und wir bei dir waren, mit dir lagen, an den Glauben nicht glaubend.
Und wir zu Kampfgefährten wurden, ein Häufchen Lebender,
kraftlos und sprachlos, die Verstummten und Erblindeten.
Und du, dein einziger General, dich aufs Feld begabst,
Sturm warst und Ruhe wurdest,
dich hinknietest, erhobenen Hauptes, fürchtend, zitternd,
doch voller Vertrauen.

Als wir dir zusahen bei deinem letzten Aufstand,
und wir nichts tun konnten, als Scheingefechte zu führen,
Schwerter zu beten und hilflos zu ringen,
als du in die Knie gingst
vor dem Endgültigen aufgabst
und schliesslich dein Haupt aufs faltige Kissen legtest.
Als dich die Leere umfing, die aus der Leere kam
und du nach Halt batest.
Als wir nichts anderes tun konnten,
als die Schlacht verloren zu nennen
und das Leben siegreich
und wir mit dir starben.